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Der Winter darf bleiben

 

 

Weihnachten ist vorbei.

Neujahr ist vorbei.

Jetzt kann der Frühling kommen.

 

 

Denkst du manchmal so?

Hast du genug vom trüben Winterwetter?

Je nachdem, wo du wohnst: Hast du genug vom Regen, vom Schnee, vom Matsch?

Wünschst du dir, dass es bald wieder heller, sonniger und wärmer wird?

 

Ich mag den Frühling sehr. Ich freue mich auf den nächsten Frühling.

Aber er darf sich Zeit lassen.

Jetzt ist Winter.

Und ich mag auch den Winter. Er ist vielleicht nicht meine liebste Jahreszeit. Aber ja, ich mag ihn.

 

Ich mag alle Jahreszeiten.

Genauer gesagt: Ich mag den Wechsel der Jahreszeiten.

 

Ich habe gemerkt: Wenn ich in der Natur zu Fuß unterwegs bin, fühle ich mich wohl. Das ist zu jeder Jahreszeit so.

Wichtig ist mir aber, bei Tageslicht draußen zu sein. Es kann auch ruhig etwas trüb und wolkig sein. Dann tun mir die Natur und das Gehen immer gut.

Nur große Kälte mag ich nicht, weil ich leicht friere. Aber bei „normaler“ Winter-Kälte atme ich gern die klare Luft ein.

 

Was ich im Winter auch schön finde: abends zuhause sein, wenn es draußen dunkel ist. Dann mache ich es mir gerne im Haus gemütlich.

 

In den wärmeren Monaten ist es abends länger hell. Dann habe ich manchmal das Gefühl: Das will ich ausnützen. Wenn es noch so schön ist, kann ich doch noch draußen sitzen. Oder noch eine Runde mit dem Fahrrad fahren. Oder länger im Schwimmbad oder am See bleiben. Im Frühling und im Sommer tut es mir gut, draußen aktiv zu sein.

 

Aber ich mag auch das Gegenteil:

Nicht so viel und so lange unterwegs sein. Mich in meine Wohnung zurückziehen. Es mir zu Hause gemütlich machen. Mehr im Innen als im Außen sein.

 

Auch solche Zeiten brauche ich.

 

Nein, ich möchte nicht immer Winter haben. Ich möchte auch nicht, dass der Winter so lange dauert wie in nördlichen Ländern. Da würden mir das Licht und die Wärme sehr fehlen.

 

Aber ganz ohne Winter ist es langweilig. Gleichförmig, eintönig.

Immer Sonne. Immer Wärme oder sogar Hitze.

Das macht müde. Das macht auf Dauer wenig Freude.

 

Und doch: Nach einem langen Winter bin ich froh und dankbar, wenn der Frühling kommt.

Irgendwann im Februar merke ich meistens, dass die Sehnsucht nach Wärme und Licht zunimmt. Manchmal warte ich dann schon ungeduldig auf den Frühling. 

Aber es ist so, wie ich oben geschrieben habe:

 

Im Wechsel der Jahreszeiten liegt für mich die Schönheit.

Darum darf der Winter jetzt noch ein paar Wochen bleiben.

Weil es den Winter gibt, ist die Freude über den Frühling so groß. 

 

Durch die Gegensätze kann ich beides mehr genießen und mehr schätzen: 

Dunkelheit und Licht. Kälte und Wärme. Innen und Außen.

 

 

(Text in Einfacher Sprache)

08.01.2019

 

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